Montag, 17. September 2012

Schloss Lednice (Zámek Lednice)

Schloss nach der gelungenen Renovierung 9/2011

Das Schloss Lednice (auf Deutsch Eisgrub) liegt in der Tschechischen Republik, nahe der österreichischen Grenze und wurde im 13. Jahrhundert von den Liechtensteinern errichtet und blieb bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Familie Liechtenstein. Die wehrhafte Festung wurde um 1570 in ein Renaissance-, von 1680 bis 1690 in ein Barockschloss umgebaut. Als Zubau für die fürstlichen Vergnügungen entstand die Winterreitschule (Marstallgebäude). Von den ursprünglichen Bauten blieb nur die Reithalle übrig. 1766 bis 1772 wurde die barocke Epoche von der Ära des Klassizismus überlagert. In den Jahren 1846 bis 1858 wurde das Schloss, nach dem damals modernen englischen (d.h. windsorischen) im Stil der Neugotik (Tudor-Gotik) und nach den Plänen der Architekten Peter Hubert Desvignes & Georg Wingelmüller und Johann Heidrich, zum heutigen Aussehen umgebaut und zählt zu einem der schönsten Bauten im Tudor-Stil in Europa. Der französische Garten und der ausgedehnte Landschaftspark mit romantischen Bauten ergänzen das Areal. Im Erdgeschoss des Schlosses finden sich zahlreiche Schnitzereien, besonders in der Bibliothek mit einer schönen Wendeltreppe, die aus einem Eichenstamm geschnitzt wurde. Das Schloss ist Teil der in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommenen Kulturlandschaft Lednice-Valtice.

Lednice liegt im südlichen Mähren, 12 km von Mikulov und etwa 50 km südlich von Brünn am rechten Ufer des Flusses Thaya. Mit seinem französischen Garten und einem weitläufigen englischen Park ist es nicht nur eine der romantischsten Sehenswürdigkeiten in der Tschechischen Republik, sondern auch in ganz Europa.
Die erste Erwähnung eines Dorfes mit dem Namen "Eisgrub" erfolgte bereits im Jahre 1222. Zu dieser Zeit lässt Freiherr Adamar Lipert eine gotische Festung bauen, um die Flussüberquerung zu bewachen. Hundert Jahre später kommt das Gebäude in den Besitz der Familie Liechtenstein und bleibt es bis 1945, als es verstaatlicht wurde. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg zum repräsentativen Schloss von Lichtenstein. Die Adelsfamilie, die von Karl von Lichtenstein und seinem Sohn Karl Eusebius geleitete wurde, war für Lednice und seine Umgebung ein großer Gewinn.

Das Schloss wurde im Jahre 2011 von außen vollständig restauriert, man erneuerte das ganze Dach und die Fassade bekam einen neuen Putz und Anstrich. Jetzt erstrahlt das Schloss wieder in seiner vollen Schönheit.

Das Schloss erstrahlt wieder im alten Glanz, nach seiner restaurierten Fassade 9/2011
Die Parkanlage entstand in dem der Fluss Thaya umgeleitet wurde. Es wurde ein großer Teich mit vielen Inseln geschaffen. Die Pflanzen des Gartens wurden durch Fürst Alois I. teilweise aus Amerika importiert. Der Schlossteich und benachbarte Wasserflächen dienen vielen Wasservögeln als Brut- und Rastplätze und stehen seit 1953 als nationales Naturreservat "Lednické rybníky" unter Naturschutz. Das Flussbett der Thaya verlief ursprünglich in der Mitte des Schlossparks. Aufgrund der zahlreichen Überschwemmungen ließ 1805 - 1811 Fürst Johann I. Josef nach einem Projekt von Bernhard Petri von 700 Arbeitern mit Schaufeln und Schubkarren ein gewaltiges Wasserbecken ausheben (30,1 ha). Das Erdmaterial wurde für 6 große und 10 kleinere Inseln sowie für einen Schutzwall zur umgeleiteten Thaya verwendet.
Im Parkareal verstreut wurden zahlreiche Gebäude wie das römische Aquädukt und die Grotte, zahlreiche Brücken zur Verbindung der Inseln, die Hansenburg, das Jagdschloss, usw. errichtet. 1802 engagierte Fürst Alois I. den Wiener Gärtner Josef van der Schot, den er zum Studium nach Amerika schickte, um ihn von dort mit geeigneten Gewächsen für den Eisgruber Schlosspark zu beliefern. Dieser holte dann eigens für den Park Pflanzen und Samen von Forstgehölzen. Auf diese Weise entstand eine der ältesten Sammlungen amerikanischer Bäume in Europa.


Der Springbrunnen im Schlossgarten wurde 2012 restauriert und strahlt wieder in seiner ganzen Schönheit.


Der Rosenteich und die benachbarten Wasserflächen dienen vielen Wasservögeln als Brut- und Rastplätze und stehen seit 1953 als nationales Naturreservat "Lednické rybníky" unter Naturschutz.

Diese pittoreske Treppe führt in den Rosenteich





Sogar Störche nisten im Schlosspark

St. Jakobskapelle
Die alte Kirche wurde abgerissen und durch die als Flügel vorspringende St. Jakobskapelle ersetzt. Als zweiten Flügel errichtete man einen Wohntrakt, dazwischen entstand ein neuer Innenhof.
Innenansicht der Kapelle
Die St. Jakobskapelle wurde dem Älteren Teil der geweihten Pfarrkirche somit dem Schlosskomplex hinzugefügt und dient nun zugleich auch als Schlosskappelle.

Kontakt-Adresse:
Farní úřad, Zámecké náměstí 72,
691 44 Lednice
tel.: +420 519 340 200
Gottesdienste: um 11:00 Uhr








Außenansicht der Kapelle nach der Restaurierung 9/2011










Kontakt-Adresse:
Zámek 1, 691 44 Lednice
tel.: +420 519 340 128
fax: +420 519 340 120
e-mail: lednice@brno.npu.cz
web: www.zamek-lednice.com


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